Samstagmorgen 4:45 Uhr: So langsam trödeln alle Musiker und Musikerinnen an der Gondelbahn auf dem Wurstmarktsplatz ein. Die meisten sehen verständlicherweise noch ziemlich müde aus. Das Gepäck wird eingeladen, die Ehefrauen und -männer, die Eltern und die sonstigen Fahrer, die wie wir so früh aufstehen mussten (an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön), verabschieden sich von uns. Jetzt kann es losgehen!
Im Bus ist es im Gegensatz zu sonst erstaunlich ruhig, denn die meisten versuchen noch ein paar Stündchen zu schlummern. Doch nicht alle: In so manchen Runden wird schon so früh am Morgen das Schoppenglas herumgereicht - mer sin jo Pälzer!
Nach nicht allzu langer Zeit gibt es schon einen Halt. Der Busfahrer wird ausgetauscht - und wer steigt da ein? - Unser altbekannter Karl-Heinz, der sich riesig freut, uns fahren zu dürfen :).
Die Fahrt dauert ziemlich lange und die Umgebung ist eher eintönig. Mit der Zeitplanung haut es im dichter werdenden Verkehr dann auch nicht ganz hin: Der für 11:30 Uhr geplante Mittagsimbiss droht auszufallen, da wir erst ca. um 12:30 Uhr am Hotel in Versailles / Le Chesnay ankommen. Nachdem wir dann nach längerem Warten unsere Zimmer betreten können, geht es gleich in Uniform Richtung Saint Germains. Dort angekommen bekommen wir dann doch noch - von vielen sehnsüchtig erwartet - unsere Fleischkäsebrötchen :).
Zusammen mit unserem Willkommensheißer und dem noch zusätzlich engagierten Tubisten machen wir uns nun bereit zum Umzug anlässlich des Europatages. Da kommt man schon ein Bisschen in Wurstmarktsstimmung, wenn wir den "Jäger" und den "Bozner" spielen, die dann aber leider durch einen Regenschauer etwas gedrückt wird. Aber die Strecke durch die Fußgängerzone ist nicht allzu lang (wir sind übrigens neben einer belgischen Folkloretruppe die einzigen Teilnehmer) und außerdem gibt es ja noch einen zweiten Versuch. Dieser findet nach einer Rast im Rathaus (Hôtel de Ville), in dem wir - statt die angekündigten, von den Belgiern schon verspeisten "kleinen Kuchen" zu essen - einer Hochzeit direkt im Saal neben uns zuschauen dürfen, statt. Zum Glück bleiben die Instrumente beim zweiten Umzug dann auch trocken und die Zahl der Zuschauer am Straßenrand ist deutlich höher. Beim Empfang durch den Bürgermeister Monsieur Lamy auf dem Neuen Markt mit der Zeltstadt zum „Marché Européen“ gelingt es uns unter der Leitung von Rudolf Riedle schnell, die Herzen der Gäste zu gewinnen: Wir spielen die „Marseillaise“!
Beim anschließenden Empfang vom Bürgermeister der Stadt Versailles wurde die Stadtkapelle offiziell begrüßt und willkommen geheißen.
Nach einer Verschnaufpause auf den Hotelzimmern geht es weiter zum Abendessen (- wenn dann mal alle geweckt sind -) und anschließend mit denen, die Lust haben, ins Zentrum von Versailles. Dort werden wir gleich mal von einer Jazzstraßenband mit ziemlich vielen Gitarren empfangen und finden schnell eine Bar, die genug Platz für uns bietet. Hier können wir dann auch auf das Wohl unseres Organisators und Geburtstagskindes Jochen trinken.

Die Wecker klingeln - schon wieder aufstehen! Doch heute zum Glück nicht so früh, denn die Abfahrt nach Paris ist freundlicherweise erst auf 9:30 Uhr gelegt. Wir haben also noch genug Zeit das französische Frühstück zu genießen.
Paris - wir kommen! Unsere Stadtrundfahrt ist wunderbar. Es ist schon eine Leistung, uns Paris in ein paar wenigen Stunden näher zu bringen. Die aus Hannover stammende Pariserin gestaltet das Sightseeing sehr interessant und vom Bus aus betrachten wir die "wichtigsten" Bauten zumindest so lange, dass wir einen Eindruck bekommen und dass Zeit ist, ein Foto zu schießen. Am Eiffelturm ist dann doch noch Zeit, mal auszusteigen.
Das Viertel Montmartre mit der "Basilique du Sacré-Coeur" wird von uns zu Fuß etwas genauer unter die Lupe genommen. Dazu gehört natürlich ein gutes Drei-Gänge-Menü, das wir auf dem Montmartre zu uns nehmen und im Restaurant danach auch noch ein paar Pfälzer Liedchen mit Klavierbegleitung trällern.
Leider ist unser Aufenthalt in Paris nun fast beendet. Abschließend fahren wir zum Louvre (nochmal ein Lob an unseren Busfahrer, der durch dieses enge Tor gekommen ist) und lauschen den Erklärungen unserer Fremdenführerin (nicht Touristenführerin ;-)), bevor wir die Heimreise antreten. Nun müssen wir uns von Paris verabschieden, doch wir haben wahrscheinlich alle vor, noch einmal zurückzukehren - in diese faszinierende Stadt.

Vielen Dank an alle, die diese Reise ermöglicht haben!

Vielen Dank an Catrin Schuler für den schönen Bericht
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